Dienstag, 29. September 2009

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Mutiert Borderline wirklich zu einer Modeerscheinung?

Der Begriff der Borderline-Persönlichkeitsstörung im Sinne des DSM IV ist verhältnismäßig neu, dennoch ist die Borderline-Störung keine Modeerscheinung. Das Wissen um diese psychische Störung geht mindestens ins 19. Jahrhundert zurück.
(Quelle: Blumenwiese http://www.blumenwiesen.org/borderline.html )

Daher sollten Betroffene sich auch nicht verunsichern lassen, wenn ihnen Verwandte, Freunde oder der Partner mit dem Argument kommen, „Das diagnostizieren sie Dir ja nur weil sie nicht weiter wissen“.


Ursache

Wissenschaftlich wurde mittlerweile erwiesen, das die Borderline- Persönlichkeitsstörung
ausgelöst wird, durch posttraumatische Erlebnisse. Meist entstanden bereits in der Kindheit. Sie wird meistens bei Kindern festgestellt, die in ihrer Kindheit häufig Opfer von sexuellen Übergriffen wurden, körperliche Gewalt und Ablehnung in der Familie erleben mussten oder emotional schlicht vernachlässigt wurden.

Die häufigste Ursache ist jedoch sexueller Missbrauch und emotionale Vernachlässigung.
Oft kann es auch nur eine Reaktion auf die Umgebung sein. Allerdings kommen zu der Entwicklung einer Borderline Persönlichkeitsstörung noch andere Faktoren hinzu. Darum ist anzumerken, das sexueller Missbrauch in der Bevölkerung wesentlich häufiger vorkommt als die Diagnose einer Borderline Persönlichkeitsstörung.


Symptomatik

Zur Borderline-Persönlichkeitsstörung gehören eine Vielzahl von Symptomen, die einzeln gesehen auch Menschen mit anderen psychischen Störungen haben können. Wesentlich hierbei ist das charakteristische Zusammenkommen von bestimmten Symptomen, wobei Birger Dulz bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung verschiedene Symptom-Niveaus unterscheidet. Dazu erst später.

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung wird von der WHO in der ICD 10 als Emotional instabile Persönlichkeitsstörung borderline typus (F60.31) bezeichnet, womit deutlich zum Ausdruck gebracht wird, dass ein besonders wesentliches Merkmal dieser Persönlichkeitsstörung die emotionale Instabilität ist, unter der die Betroffenen leiden.

Ingrid Senders unterscheidet vier Ebenen der Symptome bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung. Die nachfolgende Übersicht ist aus ihrem Buch 'Ratgeber Borderline-Syndrom', erschienen im Verlag CIP-Medien.


Symptome des Borderline-Syndroms

Körperliche Ebene
  • innerliche Hochspannung
  • Schlafstörungen
  • Alpträume
  • Konzentrationsstörungen
  • Taubheitsgefühle
  • innere Leere
  • Unwirklichkeitsgefühle
  • das Gefühl, vom Körper getrennt zu sein
  • Wahrnehmungen, Vorstellungen und Bilder, die ängstigen

Emotionale Ebene
  • Gefühlswirrwarr oder Gefühlsüberflutung
  • Niedergeschlagenheit
  • Hoffnungslosigkeit
  • Angstzustände
  • Schuld- Scham- Ekelgefühle
  • Wut und Ärger
  • rasche Stimmungsveränderung zwischen Angst, Ärger und Depression
  • Schwierigkeiten, die Gefühle wahrzunehmen

Gedankliche Ebene
  • Selbstabwertung und Selbstvernichtung
  • Versagensgedanken
  • Schuldvorwürfe
  • Gedanken der Hilfs- und Hoffnungslosigkeit
  • Schwarzweiß-Denken
  • Entweder-oder- und Alles-oder-nichts-Denken

Verhaltensebene
  • sozialer Rückzug -Aufgabe von Kontakten, Aufgabe von beruflichen und Freizeitinteressen
  • Anklammerung und Vermeidung von Alleinsein
  • Beziehungskonflikte
  • Unfähigkeit, Hilfe anzunehmen
  • Impulsive Handlungen
  • Selbstbeschädigung und Selbstverletzung
  • Selbsttötungsversuche
(Ingrid Sender, Ratgeber Borderline-Syndrom, S. 8-9), CIP-Medien)

Ganz wichtig ist hierbei anzumerken, das man weder eine Delbst-Diagnose stellen sollte noch ist davon auszugehen das Borderline-Erkrankte immer alle Symptome aufweisen müssen. Der Mensch ist und bleibt ein Individuum.
Daher sollte eine Diagnose immer Fachleuten überlassen werden.
(Quelle: Blumenwiese http://www.blumenwiesen.org/borderline.html)

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